Zum Inhalt springen
Startseite » Blog » Watching Tottenham on a Wednesday night – Vorschau Olympique Marseille

Watching Tottenham on a Wednesday night – Vorschau Olympique Marseille

Knapp zweieinhalb Jahre nach dem letzten Spiel der Spurs in Europas wichtigstem internationalen Klubwettbewerb ertönt am Mittwochabend endlich wieder die Champions League Hymne an der neuen White Hart Lane. Die Mannschaft der Spurs wird dabei im Vergleich zu damals nicht wiedererkennen zu sein. Wir blicken in unserer Vorschau auf das erste Gruppenspiel gegen Marseille.

Der Abschied der Spurs aus der Champions League in der Saison 2019/2020 war unrühmlich. Im Achtelfinale den Dosen aus Leipzig zugelost (keiner leichten, aber durchaus machbaren Aufgabe) wurden die Spurs im Frühjahr 2020 von einer solchen Verletzungsmisere heimgesucht, dass das die Aufstellung beim Rückspiel in Leipzig gar einer Kapitulation glich. Von den damals 18 Spielern im Kader sind nur noch sechs im Verein. Eine Zahl, die Bände spricht, was für eine Entwicklung die Spurs in den letzten Jahren durchgemacht haben.

Wer bekommt das Vertrauen?

Für die Rückkehr in die europäische Königsklasse am Mittwochabend um 21:00 zuhause gegen Olympique Marseille ist Tottenham jedoch zumindest auf dem Papier bestens gerüstet. Auch wenn der ein oder andere Neuzugang mehr gutgetan hätte, so wurde im Transfersommer auf genau das Szenario zu gearbeitet, in dem die Spurs sich aktuell befinden. In schnellen Schritten geht es derzeit von Spiel zu Spiel: auf das Gastspiel bei West Ham am vergangenen Mittwoch folgte ein Samstagnachmittags-Kick gegen Fulham. Unter der Woche steht nun die Champions League auf dem Programm bevor am Wochenende der amtierende Meister und Lieblingsgegner der Spurs, Manchester City, zum Topspiel einlädt. Dank der Sommerneuzugänge dürften viele Fans angesichts dieses Spielplans jedoch dieser Tage beruhigter schlafen, da Qualität in der ersten Elf und auf der Bank bedeuten, dass die Spurs mit einer starken ersten Elf in alle Spiele gehen können.

So wird am Mittwoch aller Vorraussicht nach Dejan Kulusevski nach seiner Pause am Wochenende wieder involviert sein. Auch Ivan Perisic, der gegen Fulham zunächst auf der Bank saß, scheint wie gemacht für die große Bühne der Champions League zu sein. Doch Antonio Conte wird sich seine Startelf gut überlegen müssen. Richarlison glänzte gegen Fulham – und ist heiß auf sein erstes Tor für die Spurs. Doch wird er zwei Mal in Folge starten dürfen? Bentancur und Hojbjerg bewiesen am Wochenende erneut, warum sie das Mittelfeld-Duo Nummer 1 bei den Spurs sind. Und Cristian Romero müsste eigentlich sowieso immer spielen, so wichtig wie der Argentinier ist. Wieder einmal möchte man nicht mit dem italienischen Trainer der Spurs tauschen.

Die rot-weiß-blauen aus Marseille

Trotz einer zu erwartenden Rotation geht Tottenham als Favorit in das Spiel gegen Marseille. Der Verein aus der zweitgrößten Stadt Frankreichs hat in den letzten Jahren weniger für fußballerische Schlagzeilen gesorgt, sondern ist eher durch Unruhe neben dem Platz und Fan-Eskalationen aufgefallen. Das sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Marseille in dieser Saison, trainiert von Igor Tudor, dem ehemaligen Assistenten Andrea Pirlos bei Juventus, sich bisher von einer starken Seite gezeigt hat. Man ist punktgleich mit PSG an der Tabellenspitze der Ligue 1 und hat noch kein Spiel verloren. Im Sommer hat sich Marseille mit namenhaften Spielern verstärkt: Cengiz Ünder und Jordan Veretout kamen beide aus Rom, der rechte Wing-Back Jonathan Clauss, einer der Überraschungen der vergangenen Saison in der Ligue 1, wechselte aus Lens an die Côte d‘Azur. Arkadiusz Milik bringt viel Erfahrung mit, genauso wie die ehemaligen Premier League Stars Eric Bailly und Alexis Sanchez, die alle seit diesem Sommer in Marseille unter Vertrag stehen.

Allgemein wird die Partie am Mittwoch für viele Akteure ein Wiedersehen sein. In Abwesenheit von Woolwich („they might lose at Norwich“) in der Champions League wird das Aufeinandertreffen von Tottenham und Marseille zu einem North London Derby light. Mit Nuno Tavares, Alexis Sanchez, Mateo Guendouzi und Sead Kolasinac stehen gleich vier ehemalige Arsenal-Spieler im Kader von Marseille – alle vier haben sich zu festen Größen im Team von Igor Tudor entwickelt und könnten am Mittwoch starten. Es ist aber nicht alles schlecht: Die aktuelle Nummer Eins Marseilles, Pau Lopéz, war in der Saison 16/17 an die Spurs ausgeliehen. Zumindest ein Wiedersehen positiver Natur.

Ein Tag zum Feiern

Tottenhams Rückkehr in die Champions League nach zwei Saisons Abstinenz (und zahlreichen Identitätskrisen unter José Mourinho und Nuno Espirito Santo) wird ein Spektakel. Obwohl noch bis zuletzt einige Tickets verfügbar waren, ist davon auszugehen, dass die Atmosphäre am Mittwochabend in N17 elektrisierend sein wird, was sich hoffentlich ähnlich wie zum Ende der vergangenen Saison auf die Mannschaft überträgt.

Tottenhams Rückkehr in die Champions League ist dabei nur die logische Konsequenz aus der harten Arbeit und der Entwicklung, die die Lilywhites in den letzten 10 Monaten seit der Verpflichtung Antonio Contes durchgemacht haben. Und sie kommt zu einem Zeitpunkt, zu dem die Euphorie und der Optimismus um den Verein so groß ist wie seit Langem nicht mehr – nach einem alles in allem erfolgreichen Transfersommer sind die Spurs in der Premier League nach sechs Spielen noch ungeschlagen. Und nach einigen holprigen Arbeitssiegen bewies die Mannschaft am Wochenende gegen Fulham wieder einmal ihre fußballerische Klasse.

Das erste Champions League Spiel an der Lane sollte also ein Tag zum Feiern sein. Es ist mit Sicherheit nicht der Anspruch der Spurs, in das Titelrennen der Champions League aktiv einzugreifen – dafür gibt es im Wettbewerb zu viele Spitzenmannschaften. Gleichzeitig kann sich Tottenham durchaus mit den größten Mannschaften Europas messen und gilt zurecht als Favorit für den Gruppensieg in Gruppe D. Ein Sieg gegen Marseille, die ein durchaus unangenehmer Gegner werden könnten, wäre dafür ein guter Anfang.

Die Partie wird von DAZN übertragen. Anpfiff ist um 21 Uhr.

So könnte Tottenham spielen: Lloris – Perisic, Davies, Dier, Romero, Royal – Bentancur, Hojbjerg – Son, Kane, Kulusevski

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert