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Pflichtsieg gegen schwierigen Gegner – Spielvorschau Brighton & Hove Albion

Am Mittwoch reist Tottenham Hotspur an die englische Südküste. Im Match gegen Brighton & Hove Albion ist nach der unglücklichen Niederlage gegen Manchester United ein Sieg Pflicht, will man den Anschluss an Top 4 nicht gänzlich verlieren.

Tottenham Hotspur bleibt weiterhin beständig unbeständig. Nach zuletzt glänzenden Spielen gegen Leeds United und den FC Everton, verpassten es die Spurs am Samstagabend im Old Trafford, für ein wenig Konstanz zu sorgen. Stattdessen vergab man mit der 2:3-Niederlage gegen einen direkten und eher durchwachsenen Rivalen um die oberen Tabellenplätze die Möglichkeit, auf Arsenal und Co. aufzuschließen.

Damit ist jetzt endgültig eine Situation erreicht, in der sich Tottenham keinen Ausrutscher mehr erlauben darf. Ein Sieg gegen Brighton & Hove Albion ist absolutes Muss, insbesondere in Anbetracht der aktuell blamablen Leistungen des Teams um Trainer Graham Potter. Brighton ist ausgesprochen heimschwach: In dieser Saison konnten sie zu Hause erst drei Spiele gewinnen und lediglich zehn Tore schießen. In den letzten zehn Spielen konnten die Seagulls nur gegen Watford und Everton gewinnen, die vorigen fünf Spiele gingen allesamt verloren. Am Samstag kassierte man eine 2:0-Niederlage zu Hause gegen Liverpool.

Während die offensive Performance also definitiv ausbaufähig ist, zeichnet sich Brighton besonders durch eine solide Defensive aus. In der Liga steht man nach Gegentoren auf dem sechsten Tabellenplatz noch vor den Spurs. Das Team ist in der Lage, sich in Verteidigungssituationen in einen sicheren, tiefen Block zurückfallen zu lassen, Wege zuzustellen und Pässe abzufangen.
Auch sonst lässt Graham Potter, der im letzten Sommer ein aussichtsreicher Kandidat für den Trainerposten bei Tottenham Hotspur gewesen ist, einen intelligenten und attraktiven Fußball spielen. Die Seagulls zeichnen sich durch ein geduldiges Aufbauspiel von hinten aus. Nach Manchester City, Liverpool und Chelsea hat Brighton & Hove Albion am viertmeisten den Ball und spielt auch die viertmeisten Pässe der Liga. Der Kader ist höchst anpassungsfähig und undogmatisch, spielt in den verschiedensten Formationen. So trat man gegen Liverpool in einem 4-2-3-1 auf, gegen Newcastle setzte man auf ein 4-1-4-1 und gegen Aston Villa wurde ein flaches 3-4-3 gewählt. Die taktische Fluidität der Mannschaft zeigt sich darin, dass die meisten Spieler flexibel auf verschiedenen Positionen eingesetzt werden können. Die Seagulls pressen effizient und wohl getimet, insbesondere nach Ballverlust. In 32,5% der Zeit gelingt es dem Team, innerhalb von fünf Sekunden wieder in Ballbesitz zu kommen – das ist Spitzenwert in der Premier League. Gerade im offensiven Drittel des Feldes wird der Gegner vehement unter Druck gesetzt.

Das Match könnte für Tottenham Hotspur also trotz Brightons augenscheinlich desaströser Formkurve der letzten Monate durchaus unangenehm werden. Wir haben leider immer wieder sehen können, dass sich die Spurs gerade gegen tief stehende Gegner schwertun. Der Mannschaft von Antonio Conte gelingt es in diesen Fällen weder von den Flügeln noch aus dem Zentrum heraus, gefährlich zu werden. Hinzu kommt die relativ kurze Vorbereitungszeit auf das Spiel. Conte hatte nur drei Tage Zeit, sein Team taktisch auf die kommende Herausforderung vorzubereiten. Es ist ein bekanntes Problem des italienischen Trainers, dass die Performances seiner Teams umso schlechter sind, je weniger Zeit er mit der Mannschaft im Training gehabt hat.

So sprach Conte in der gestrigen Pressekonferenz davon, dass Brighton ein sehr gutes Team sei und er daher ein schwieriges Spiel erwarte. Nichtsdestotrotz muss man die Stärke der Seagulls sicherlich nicht überbewerten. Mut machen sollte außerdem, dass die Leistung der Spurs am Samstagabend trotz der Niederlage durchaus zufriedenstellend war. Jedem Spieler im Kader von Tottenham wird klar sein, dass in diesem und den folgenden Spielen die Saison zu einem doch noch anständigen Abschluss gebracht werden kann.

Die Partie ist hierzulande am Mittwoch um 20:30 auf Sky zu sehen.

So könnte Tottenham spielen: Lloris, Reguilón, Davies, Dier, Romero, Doherty, Hojbjerg, Bentancur, Son, Kane, Kulusevski