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Die Spurs starten erfolgreich in den Endspurt der Saison – Spielbericht zum Sieg gegen Leicester City

Die Spurs erfüllen ihr Pflichtprogramm und tanken damit das nötige Selbstvertrauen für die entscheidenden Wochen. Doch sind sie nach dem Sieg über Leicester City auch in der Lage Liverpool zu schlagen?

Vor dem Spiel war eines klar: Wenn man das Spiel gegen Leicester City nicht gewinnt, dann war es das mit dem Traum der Champions League. Ein Gedanke, der durchaus Druck verursachen kann und wenn es etwas gibt, mit dem Spurs-Teams der vergangenen Jahre nicht gut zurechtgekommen sind, dann war das: mentale Belastung. Nicht ohne Grund wird der Begriff „spursy“ immer wieder von Fans rivalisierender Verein benutzt, um das Versagen der Tottenham Hotspur in entscheidenden Spielen zu beschreiben.

Zwar ist es ein mittelschweres Wunder, dass man nach der deprimierenden Phase unter Nuno Espírito Santo überhaupt noch Chancen auf einen Champions-League-Platz hat, doch diese Möglichkeit bereits vor dem North London Derby zu verspielen, wäre doch sehr enttäuschend gewesen.
Zumindest diesem Druck konnte Antonio Contes Team standhalten und gewann das Spiel dementsprechend ungefährdet mit 3:1.

Hierbei lieferten die Spurs eine deutlich stärkere zweite Hälfte ab, nachdem sie in der ersten Halbzeit nicht den nötigen Druck entfachen konnten und „nur“ durch eine Ecke zur 1:0-Führung kamen.
Dass die Spurs ausgerechnet gegen Leicester ihre Durststrecke beenden und endlich mal wieder nach einer Ecke treffen, ist dabei allerdings nicht wirklich überraschend. Denn Brendan Rodgers Team ist in dieser Saison diesbezüglich tatsächlich das schwächste Team der Liga.

Doch auch offensiv kamen die Foxes nicht zu nennenswerten Torchancen und beendeten das Spiel dementsprechend mit einem Expected-Goals-Wert von 0.32. Aber auch wenn Leicester kaum Chancen kreierte, muss man die Defensivspieler der Spurs herausheben, die wieder eine sehr überzeugende Partie ablieferten. Allen voran Cristian Romero – der auf der offiziellen Tottenham-Hotspur-Twitterseite sogar zum Spieler des Spiels gekürt wurde – stach dabei heraus. Zum einen wusste er defensiv wieder zu überzeugen, doch auch offensiv leitete er einige Spielzüge ein, sodass das Tor zum 2:0 nur durch seine beiden Tacklings und den daraus resultierenden Ballgewinn entstehen konnte.

Man muss neben dem Argentinier aber noch einen weiteren Spieler hervorheben. Son Heung-Min schoss nicht nur das Tor des Tages zum 3:0, sondern war tatsächlich an allen drei Tore direkt beteiligt. Während er Tor 2 und 3 selbst erzielte, schlug er auch die Ecke auf Harry Kane, der zum 1:0 einnickte.

Auch wenn die Spurs ihr Spiel gewannen, erhoffte man sich doch etwas mehr vom Wochenende. Denn leider bekam man keine Schützenhilfe aus East London, wodurch Arsenal auch gegen West Ham das dritte Spiel in Folge gewinnen konnte und damit die Pole-Position auf die Champions League behielt.
Noch hätte es Tottenham aber selbst in der Hand, ob sie die Saison auf einem Champions-League-Rang abschließen. Sollte man nämlich jedes der kommenden vier Spiele für sich entscheiden, würde man definitiv auf einem der ersten vier Plätze beenden. Für dieses Gedankenspiel müsste man allerdings am kommenden Wochenende die Reds auswärts in Liverpool schlagen und eine viel unangenehmere Aufgabe gibt es in der Premier League aktuell leider nicht und da man tatsächlich nur eines der letzten 20 Duelle für sich entscheiden konnte, herrscht in der Fanbase relativ wenig Optimismus.
Dabei gibt es durchaus Grund zur Hoffnung. Auch wenn man keines der letzten Spiele gegen Liverpool gewinnen konnte, war man spielerisch doch häufig auf Augenhöhe. Das Hinspiel kurz vor Weihnachten hätte man sogar gewinnen müssen und hat dies nur nicht getan, weil man mehrere hunderprozentige Chancen liegen ließ. Zudem musste Liverpool unter der Woche auch ein hartes Champions-League-Spiel bestreiten, in dem sie zur Pause mit 0:2 zurücklagen. Ob der Aufwand, den Liverpool betreiben musste aber dazu führt, dass sie am kommenden Samstag ausgelaugt sind, darf dann doch bezweifelt werden. Aber wer weiß… Vielleicht fehlen ihnen am Ende die ein, zwei Prozent, die nötig sind, um die Spurs zu schlagen. Zuzutrauen ist dem Team rundum Harry Kane alles. Denn wer in der Lage ist, ManCity 6 Punkte abzunehmen, kann auch mal an der Anfield Road gewinnen.

Einzelkritik

Die Einzelnoten reichen von 1 (unterirdisch) bis 10 (Weltklasse) und entsprechen lediglich der subjektiven Einschätzung des Autors.

Lloris (7/10): War beim späten Anschlusstreffer machtlos, reagierte aber früh in der Partie gut, als er Patson Dakas Schuss an den Pfosten lenkte

Romero (9,5/10): Eine überragende Vorstellung des Argentiniers. War nicht nur defensiv wieder hervorragend, sondern leitete durch seine beiden Tacklings auch das 2:0 von Son ein. MOTM

Dier (7,5/10): Wie immer absolut solide. Leistete sich keinerlei Fehler und hielt die Dreierkette wie gewohnt gut zusammen.

Davies (7/10): Ließ sich vor Dakas Chance zu leicht abkochen, war aber den Rest des Spiels wieder sehr ordentlich und räumte alles weg, was auf ihn zukam.

Emerson (7,5/10): Eine der besseren Vorstellungen des Brasilianers. Offensiv zwar wieder nicht wirklich gut eingebunden, doch defensiv wirklich mit einer hervorragenden Leistung.

Bentancur (7,5/10): Dominanz im Spiel aufzubauen, gelang Leicester die komplette Partie über nicht. Einer der Gründe dafür ist Rodrigo Bentancur

Hojbjerg (7/10): Seit Oliver Skipps Ausfall der Kleber des Spiels der Spurs. Hätte aber nach Kulusevskis Flanke den Ball besser kontrollieren können und dadurch eine Chance einleiten können.

Sessegnon (6,5/10): Im Vergleich zum Spiel gegen Brentford deutlich verbessert und auch mit einer guten Flanke früh im Spiel, aber weiterhin nicht auf dem Niveau, was sich von einem Spieler seines Potentials wünscht.

Lucas (4/10): Erhielt den Vorzug vor Dejan Kulusevski. Konnte dieses Vertrauen aber nicht zurückzahlen und lief immer wieder ziellos in die Abwehrkette der Foxes. Wurde nach 55. Minuten erlöst und durch seinen Konkurrenten ersetzt.

Kane (7,5/10): Weit weg von seiner besten Vorstellung diese Saison, was bei seiner Klasse aber immer noch für eine überdurchschnittliche Leistung reicht.

Sonny (9,5/10): Zwei Tore. Eine Vorlage. Traumtor zum zwischenzeitlichen 3:0. Der Südkoreaner ist ein Phänomen und hat durch die beiden Tore sogar noch Chancen auf die Torschützenkanone.

Kulusevski (8,5/10): Musste zunächst mit der Bank vorliebnehmen. Diese Erziehungsmaßnahme war aber scheinbar genau das, was der junge Schwede nach den beiden durchwachsenen Leistungen benötigte. Hatte seiner Einwechslung direkten Einfluss und beendete die Partie mit zwei Assists.

Winks (keine Bewertung): Kam in der 82. Minute für Bentancur.

Bergwijn (keine Bewertung): Wurde ebenfalls in der 82. Minute für Son eingewechselt.

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