Nach der enttäuschenden Niederlage gegen Brighton & Hove Albion und dem Sieg der Gunners über Chelsea ist deutliche Unruhe in der Fanbase der Spurs zu spüren. Doch gibt es überhaupt Grund für die Aufregung oder sollten wir vor dem Spiel gegen Brentford eher die Füße still halten und die Ruhe bewahren?
Am Samstagmorgen, den 16. April 2022, war die Welt für die Spurs-Fanbase noch in Ordnung. Man hatte zuletzt vier Ligaspiele in Folge gewonnen und sich dadurch ein kleines Polster im Rennen um die Top 4 erarbeitet. Arsenal lag drei Punkte hinter den Spurs. Zwar hatten die Gunners noch ein Nachholspiel, doch da dieses auswärts an der Stamford Bridge war, war ein weiterer Punktverlust Arsenals absolut im Bereich des Möglichen.
Exakt eine Woche später sieht es aber wieder ganz anders aus. Es ist deutliche Unruhe zu spüren und während einige Fans zwischenzeitlich sehr optimistisch waren, dass man die Top 4 erreicht und damit die Champions-League-Qualifikation fix macht, ist ein großer Teil der Fanbase mittlerweile wieder wesentlich pessimistischer. Doch woran liegt das? Was ist in der vergangenen Woche passiert, dass so ein enormer Umschwung der Gefühle zu spüren ist?
Angefangen hat dies mit der Heimniederlage der Spurs gegen Brighton & Hove Albion. Nicht nur, dass dies eigentlich sicher eingeplante drei Punkte waren und man es sich nicht leisten konnte hier schon zu patzen, sondern auch die Leistung war sehr besorgniserregend. Man konnte dem offensiven und aggressiven Pressing der Mannschaft von Graham Potter leider nichts entgegensetzen und offenbarte dementsprechend eine Schwäche, die im Endspurt der Saison von anderen Teams ausgenutzt werden könnte.
Doch selbst nach diesem Spiel war die Unruhe nicht derartig stark zu spüren, da Arsenal die Vorlage nicht ausnutzen konnte und sein Samstagsspiel ebenfalls verlor. Der abrupte Stimmungswandel erfolgte nämlich erst am Mittwoch, als Arsenal aufgrund einer desolaten Vorstellung der Blues 4:2 gegen Chelsea gewann.
Aber gibt es denn wirklich Grund zur Panik? Immerhin steht man weiterhin auf Platz 4 der Tabelle und hat es komplett selbst in der Hand. Selbst eine weitere Niederlage wäre kein Weltuntergang, da das direkte Duell gegen Arsenal im North London Derby erst noch folgen wird.
Offensichtlich wird die Leistung und das Ergebnis gegen Brentford entscheidend sein, wie sich die Stimmung in der Fanbase, aber auch im kompletten Verein darstellen wird. Doch nach der vergangenen Woche und den klaren Interviews nach der Niederlage gegen Brighton, gibt es durchaus Grund zum Optimismus. Selten wirkte die Mannschaft in den letzten Jahren derartig fokussiert auf die folgenden Aufgaben, was natürlich auf Antonio Contes Coaching zurückzuführen ist, aber auch darauf, dass sich seit der Winterpause wieder ein richtiger Teamgeist entwickelt hat. Sodass man aktuell wieder das Gefühl vermittelt bekommt, dass jeder Spieler für den anderen einstehen würde. Seit dem verlorenen Champions-League-Finale 2019 war das nicht mehr in dieser Form der Fall. Häufig waren zu viele Einzelkämpfer und Egos auf dem Platz, denen der eigene Erfolg häufig wichtiger erschien als das Abschneiden der Mannschaft.
Das Spiel gegen die von Thomas Frank trainierten Bees wird daher ein ganz entscheidender Test sein. So ist Brentford bereits seit Wochen in bestechender Form und auch wenn dieser Lauf nicht nur auf eine einzelne Personalie zurückzuführen ist, dürfte der ehemalige Spur Christian Eriksen doch ein entscheidendes Puzzlestück gewesen sein. Seit dieser gegen Norwich das erste Mal in der Startaufstellung stand, steuerte er bereits drei Torbeteiligungen bei, was dazu führte, dass Brentford fünf der letzten sechs Premier League Spiele gewinnen konnte.
Selbst diese beeindruckende Form sollte kein Grund zur Panik sein. Denn wenn sich seit der Ankunft Antonio Contes eine Sache im Team verändert hat, dann die Einstellung und die mentale Stärke. Solange die Mannschaft ihre eigenen Stärken auf den Platz bringt und sich darauf fokussiert, was sie in den letzten Monaten so stark gemacht hat, gibt es keinen Grund, der gegen einen Auswärtssieg der Spurs sprechen sollte.
Die Partie könnt ihr am Samstag um 18:30 auf Sky verfolgen.
So könnte Tottenham spielen: Lloris, Sessegnon, Davies, Dier, Romero, Emerson, Hojbjerg, Bentancur, Son, Kane, Kulusevski